CROSS Finals 2025 – Ein kurzer Rückblick D K 27. August 2025

CROSS Finals 2025 – Ein kurzer Rückblick


Die Ausgabe 2025 des jährlichen Amateur-MX-Highlights ist Geschichte – und sie war ein voller Erfolg. In diesem Online-Artikel findet ihr einen kompakten Überblick über die Geschehnisse. Den ausführlichen Eventbericht gibt es wie gewohnt in der Oktoberausgabe unseres Print-Magazins.

Besonders spannend wird es jedes Mal, wenn die CROSS FINALS an einem neuen Austragungsort stattfinden. In diesem Jahr führte der Weg nach Westerhausen in Sachsen-Anhalt – mittlerweile ein fester Begriff für jeden eingefleischten MX-Fan. Ohne Übertreibung darf die dortige Anlage als die deutsche Adresse für Hartbodentraining gelten. Schon mehrfach waren hier auch große Veranstaltungen wie DMX- und EMX-Läufe zu Gast. Die Motorsportanlage bietet alles, was es für ein Event dieser Größenordnung braucht: eine anspruchsvolle, aber gleichzeitig spaßige Strecke im US-Stil mit Rundenzeiten von über zwei Minuten, Zuschauerbereiche mit freiem Blick auf die gesamte Strecke sowie ein großzügiges, ebenes Paddock, in dem Fahrer und Fans gleichermaßen ausreichend Platz finden.

Für die CROSS FINALS wurde das Gelände wie gewohnt mit hunderten Bannern geschmückt – ein Anblick, der schon am Freitagnachmittag bei der Einfahrt für Gänsehaut sorgte. Das Kribbeln im Bauch war da: Let’s go Racing!

Die Rennen


Der MC Westerhausen ist bekannt für seine Streckenvorbereitung, bei der stets tief gegrubbert wird, so dass es tiefe Rillen und feinsten Werksboden gibt. Das war natürlich auch diesmal der Fall, so dass den Amateur-Piloten, die häufig weniger tiefe Bedingungen gewöhnt sind, einiges abverlangt wurde. Insbesondere die Nachwuchsklassen hatten mit ihren kleinen Rädern teilweise zu kämpfen. Doch da bei den CROSS FINALS ausschließlich die talentiertesten Amateurpiloten aufeinandertreffen, war dies eine willkommene Herausforderung.

Nachdem das Team der NGMX die letzten zwei Jahre dominiert hatte, war der Wille der anderen Teams größer denn je, die Karten nun endlich wieder neu zu mischen. Team Sachsen-Anhalt, das im letzten Jahr zweiter wurde, erhoffte sich beim Heimspiel natürlich nun auch den großen Wurf. Am Ende war es aber ein ganz anderes Team, was die Spitze souverän erobern konnte.

Kids 65


Das Zeittraining der 65er-Klasse gab bereits einen klaren Hinweis darauf, welches Team in diesem Jahr Anspruch auf den Platz an der Sonne erhebt. Mit Eddi Haustein auf Platz eins und Leon Jaworski auf der zweiten Position sicherte sich das Team Sachsen in der jüngsten Nachwuchsklasse eine doppelte Poleposition für den entscheidenden Renntag. Diese fantastische Ausgangslage wussten die beiden Junioren bestens umzusetzen.

Der erste Lauf begann nach Holeshot von Eddi Haustein mit einer Doppelführung für Team Sachsen. Haustein konnte sich in der Führungsposition problemlos festsetzen und baute seinen Vorsprung Runde für Runde weiter aus. Nach Zieleinfahrt mit über zwölf Sekunden Vorsprung war spätestens klar, dass in dieser Klasse kein Weg am jungen Mann mit dem grünen Motorrad vorbeiführt. Hinter ihm fuhr zunächst Teamkollege Jaworski auf Rang zwei, musste die Position im Verlauf jedoch abgeben und belegte am Ende Platz fünf. Zweiter wurde der stark aufholende Vertreter des Teams Nordrhein-Cup, John Engel, der sich von Position sieben nach vorne kämpfte. Jannik Schumacher vom Nordcup zeigte ebenfalls ein sehr starkes Rennen und schnappte sich in der letzten Runde noch Christian Paul Liehr, um Dritter zu werden.


Im zweiten Lauf startete das Rennen erneut mit einer Doppelführung für Team Sachsen. Haustein lag wieder vorne, stürzte jedoch nach einem Fahrfehler und verlor einige Plätze. Im weiteren Verlauf folgten zwei weitere Ausrutscher, bevor er sich wieder sammeln und einige Positionen gutmachen konnte. Am Ende überquerte er die Ziellinie als Fünfter. Auch wenn es damit nicht für den Tagessieg reichte, konnte Haustein an diesem Wochenende auf jeden Fall auf sich aufmerksam machen – nicht nur fahrerisch, sondern auch am Mikrofon. Denn eins muss an dieser Stelle erwähnt werden: Solch eine Wortwahl und so souveräne Antworten haben wir bisher von noch keinem Zehnjährigen gehört.

Erster Profiteur der Fehler von Haustein war der Zweitplatzierte des ersten Laufs, John Engel. Er kam als Erster ins Ziel und sicherte sich mit seinem starken 2-1-Ergebnis souverän den Gesamtsieg in dieser Klasse. Haustein wurde Zweiter, und der dritte Rang ging an seinen sächsischen Teamkollegen Leon Jaworski. Die Top Fünf der Gesamtwertung komplettierten Christian Paul Liehr und Jannik Schumacher.

Jugend 85ccm


In der 85er-Klasse bestätigte sich der Trend: Sachsen legt in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk auf den Nachwuchs. Schon im Zeittraining platzierten sich beide Fahrer in den Top Fünf. Til Albrecht fuhr die zweitschnellste Zeit, Bennet Bergmann wurde Vierter. Die Poleposition sicherte sich Lukas Wolf vom Team NGMX.

Im ersten Rennlauf schnappte sich Conrad Gundermann (Team Thüringen) den Holeshot, musste die Führung aber bald an den Drittplatzierten des Zeittrainings, Olexander Kyienko (MSR), abgeben. Kyienko fuhr anschließend ein souveränes Rennen und gab die Spitzenposition nicht mehr aus der Hand. Nur Til Albrecht konnte das Tempo mitgehen und überquerte fünf Sekunden hinter ihm als Zweiter die Ziellinie. Gundermann belegte Rang drei. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Polesetter Lukas Wolf und Kilian Wolferstetter.

Im zweiten Durchgang erwischte erneut Gundermann den besten Start – bemerkenswert, da er nach eigenen Worten eigentlich Probleme mit dem Starten hat. Doch diesmal war sein Rennen schnell vorbei: Ein platter Hinterreifen zwang ihn bereits in der ersten Runde zur Aufgabe. Kurz darauf erwischte es auch Spitzenreiter Kyienko, dessen Kette riss. So übernahm Kilian Wolferstetter die Führung und brachte sie sicher ins Ziel. Dahinter reihten sich Lukas Wolf als Zweiter und Til Albrecht als Dritter ein.


Mit seinem soliden 2-3-Ergebnis stand Albrecht am Ende ganz oben auf dem Podest. Wolferstetter wurde Zweiter, Wolf Dritter. Die Top Fünf der Gesamtwertung komplettierten Elias Philipp (Baden-Württemberg) und Yuën Zoons(DAMCV). Bergmann sorgte auf Rang sechs für ein weiteres gutes Ergebnis für das Team Sachsen.

MX2


In der MX2-Kategorie stand ein Fahrer ganz besonders im Mittelpunkt: Leo Filip Paukovic. Der Kawasaki-Pilot des MSR sicherte sich nicht nur im Zeittraining die Poleposition, sondern gewann auch beide Rennläufe souverän.

Im ersten Lauf übernahm Paukovic sofort die Führung und setzte sich kontinuierlich ab. Bis ins Ziel baute er seinen Vorsprung auf zehn Sekunden aus – und das, obwohl er schon nach dem ersten Renndrittel ohne Brille unterwegs war, da diese beschlug. Für Jubel bei den einheimischen Fans sorgte Lennox Willmann, der für Team Sachsen-Anhalt einen starken zweiten Platz holte. Dritter wurde Niklas Ohm (Mecklenburg-Vorpommern), gefolgt von Marek Krejci(Sachsen) und Paul Neunzling (Mecklenburg-Vorpommern) auf den Plätzen vier und fünf.


Auch im zweiten Rennen ließ Paukovic nichts anbrennen. Zwar gehörte der Holeshot diesmal Jimmy Opitz (Sachsen), und Paukovic kam nur als Fünfter aus der ersten Kurve. Doch bereits innerhalb der ersten Runde stürmte er an die Spitze und fuhr anschließend ungefährdet seinem zweiten Laufsieg entgegen – erneut ohne Brille und mit über zehn Sekunden Vorsprung. Hinter ihm bestätigte Lennox Willmann seine starke Form mit einem weiteren zweiten Platz, was ihn sichtbar emotional freute. Holeshotter Opitz belegte Rang drei, Teamkollege Krejci wurde Vierter und Ohm komplettierte als Fünfter die Top Fünf.

Damit stand das Gesamtpodium nach zwei spannenden Läufen fest: Paukovic siegte vor Willmann und Krejci. Opitz und Ohm komplettierten die Top Fünf. Mit den Rängen drei und vier präsentierte sich das Team Sachsen auch in dieser Klasse äußerst stark.

MX1


Auch in der MX1-Kategorie gab es einen Fahrer, der allen anderen die Show stahl: Phil Niklas Löb vom Team Nordrhein-Cup. Er sicherte sich nicht nur die Poleposition, sondern gewann auch beide Rennläufe souverän.

Im ersten Lauf schnappte sich Löb den Holeshot und verwandelte diese Ausgangslage in einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg mit über 17 Sekunden Vorsprung. Marvin Dietermann (Hessencup) und Robin Lang (MSR) belegten die Plätze zwei und drei. Dahinter folgten Kevin Keim (Baden-Württemberg) sowie Enduro-Pilot Robert Riedel (Berlin-Brandenburg) auf den Rängen vier und fünf. Malik Schoch (DJMV), Sieger des American Finals, war bis zur vierten Runde ebenfalls stark in der Spitzengruppe unterwegs, stürzte jedoch bei einem Überholversuch und musste das Rennen mit einem angeschwollenen Knie aufgeben. Lange war unklar, ob er im zweiten Lauf überhaupt antreten könnte.


Im zweiten Wertungslauf der Königsklasse wurde das Publikum dann mit Spannung pur belohnt. Malik Schoch stand nicht nur wieder am Startgatter, sondern holte sich direkt den Holeshot. Kurz darauf übernahm jedoch erneut Löb die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab und diesmal mit sieben Sekunden Vorsprung gewann. Der wahre Höhepunkt spielte sich dahinter ab: Der angeschlagene Schoch kämpfte bis zur letzten Runde um Platz zwei – und das ausgerechnet gegen einen völlig entfesselten Edward Hübner (NGMX). Der Enduro-Spezialist peitschte seine KTM EXC kompromisslos durch die tiefen Rillen und setzte wiederholt Attacken. Erst in der allerletzten Runde gelang es ihm, an Schoch vorbeizuziehen und seine überragende Kondition auszuspielen. Ein Ritt, der den Fans ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Robin Lang und Robert Riedel komplettierten die Top Fünf als Vierter und Fünfter.


Mit zwei Laufsiegen stand Löb natürlich auch in der Gesamtwertung ganz oben. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Robin Lang und Robert Riedel. Kevin Keim wurde Vierter, Edward Hübner Fünfter. 

Teamwertung


Das extrem stark aufgelegte Team Sachsen konnte sich dank der hervorragenden Ergebnisse in den Nachwuchsklassen am Ende ganz oben auf dem Podest platzieren und wurde damit Thronfolger der NGMX. Mit Ausnahme der MX1-Kategorie, in der kein Fahrer des Teams in die Top 20 kam, landeten in allen anderen Klassen sämtliche Starter innerhalb der Top Sechs. Dank der Streichergebnis-Regelung bedeutete das am Ende nur 71 Punkte – und damit satte 53 Zähler Vorsprung auf das zweitplatzierte Team Mecklenburg-Vorpommern (124 Punkte). Berlin-Brandenburg belegte Rang drei, während Titelverteidiger NGMX nach einem ereignisreichen und herausfordernden Wochenende Vierter wurde. Die Top Fünf komplettierte Baden-Württemberg, Gastgeber Sachsen-Anhalt musste sich mit Platz sechs zufriedengeben.

Fazit


Die CROSS FINALS 2025 in Westerhausen haben einmal mehr gezeigt, warum dieses Event den festen Platz im Kalender aller Amateur-MX-Fans verdient. Anspruchsvolle Streckenbedingungen, spannender Sport in allen Klassen und ein stimmungsvolles Rahmenprogramm sorgten für ein Wochenende, das Fahrern wie Zuschauern gleichermaßen in Erinnerung bleiben wird.

Sportlich setzte vor allem das Team Sachsen ein dickes Ausrufezeichen und krönte seine starke Nachwuchsarbeit mit dem Gesamtsieg in der Teamwertung. Aber auch die Leistungen einzelner Fahrer – vom souveränen Auftritt eines Leo Filip Paukovic oder Phil Niklas Löb über die beherzten Kämpfe in der MX1 bis hin zu den Emotionen der Nachwuchsklassen – machten die Veranstaltung zu einem echten Highlight.


Neben den Rennen der CROSS FINALS Klassen sorgten auch die Side-Events für Action und Unterhaltung: Der Louis Whip Contest wurde von Jannik Blume gewonnen, das 2Wheel-Dream + Oneal American Final sicherte sich Malik Schoch. Auch die spannenden Läufe der 125er Futures by Fox begeisterten Fahrer und Zuschauer gleichermaßen, wo vor allem Tim Schröter mit seiner herausragenden Leistung auf sich Aufmerksam machte.


Alles dazu – mit ausführlichen Rennberichten, Side-Stories, Fahrerstimmen und vielen weiteren Highlights – gibt es dann in der großen Nachberichterstattung in unserer Oktoberausgabe, welche ab 25. September im Handel sein wird.